Spritzgussteile Hersteller – wenn aus einer Idee, ein Produkt wird
Prototypen, Spritzgussteile, Werkzeugbau u.v.m. Solche und ähnliche Begriffe hört man oft im Zusammenhang mit Spritzguss. Doch was ist Spritzguss genau und in welchem Verfahren wird es für was angewendet? Ein Einblick in ein Verfahren, das dem Endnutzer kaum bekannt ist, aber in der schweizer Wirtschaft nicht wegzudenken ist. Was Spritzguss genau ist, welche Voraussetzungen das Verfahren hat, bis zum fertigen Spritzgussteil, erfahren Sie hier.
Von der Idee zum fertigen Spritzgussteil.
Was ist Spritzguss einfach erklärt?
Beim Spritzguss handelt es sich um ein Urformverfahren, das gerade in der Bearbeitung von Kunststoff seine Verwendung findet. Spritzguss ist auch bekannt unter Bezeichnungen wie Spritzgiessen oder Spritzgussverfahren.
Nach DIN 8580 umfasst das Urformen alle Fertigungsverfahren, bei denen ein fester Körper mit geometrisch definierter Form aus einem formlosen Stoff hergestellt wird.
Die Herstellung des Körpers erfolgt durch Verflüssigung eines Werkstoffs, den die Anlage unter Druck in die Form bzw. das Spritzgiesswerkzeug presst. Der Vorgang der Verflüssigung heisst Plastifizierung. Durch Abkühlen oder aber eine Vernetzungsreaktion geht das verflüssigte Material wieder in den festen Zustand über. Das Spritzgiesswerkzeug lässt sich öffnen und das fertige Teil dann entnehmen. Welche Form das Teil erhält und wie dessen Oberflächenstruktur aussieht, bestimmt der Hohlraum des Spritzgiesswerkzeugs.
Vorteile des Spritzgussverfahrens: Fast jeden Kundenwunsch umsetzen und in kurzer Zeit grosse Stückzahlen produzieren
Der Vorteil des Verfahrens besteht darin, dass sich innerhalb kurzer Zeit grosse Stückzahlen an Teilen fertigen lassen, sobald die gewünschte geometrische Form einmal festgelegt und die Form gefertigt ist.
Moderne Verfahren im Spritzgiessen erlauben es, Teile mit fast freier Formwahl herzustellen. Spritzgussteile Hersteller sind daher in der Lage, fast jeden Kundenwunsch umzusetzen. In der Massenherstellung von Kunststoffteilen hat das Spritzgussverfahren seinen festen Platz eingenommen und ist hier nicht mehr wegzudenken. Das Verfahren ist nicht nur flexibel in Hinblick auf die Formgebung, es überzeugt auch mit seiner hohen Wirtschaftlichkeit.
Spritzguss, Spritzgiessen: Hintergründe im Vordergrund
Spritzgussteile: Am Anfang steht eine Produktidee
Am Anfang eines neuen Produkts steht immer zuerst eine Idee. Ursprung ist sehr oft uns eigenes Denken, unsere Vorstellungskraft. Beachten Sie, dass diese Vorstellungskraft vorerst noch keine Grenzen kennt. Für einen kreativen Entwicklungs- und Gestaltungsprozess ist dies immens wichtig.
Firmen müssen diese Idee so nahe wie möglich an das Endprodukt veranschaulichen und möglichst frühzeitig deren Markttauglichkeit überprüfen.
Hier ist das Spritzgiessen eine der hilfreichsten Methoden. Prototyping nimmt daher im Dienstleistungskatalog der Spritzgussteile Hersteller einen wichtigen Stellenwert ein. Die Hersteller helfen aus Ideen Wirklichkeit werden zu lassen zum Beispiel mit Kleinserien mit wenigen gefertigten Teilen.
Diese Teile sind bereits in der Praxis einsetzbar und erprobbar.
Für Verkäufer und Endkunde ist es wichtig ein Produkt mit allen Sinnen zu erfassen. Spüren. Sehen. Verstehen. Hören. Das Produkt wir dank Spritzguss (be)greifbar.
Dank Präsentation durch Prototypen nur geringe vorherige Investition
Die Produktdesigner können überprüfen, ob das gewählte Material alle gewünschten Eigenschaften besitzt und Unternehmen erhalten die Möglichkeit, die Prototypen Kunden oder Investoren zu zeigen und damit von der eigenen Idee zu überzeugen.
Mit dem Spritzgussverfahren stellen Unternehmen Kunststoffteile für die Erprobung neuer Produkte her, ohne sofort grosse Investitionen tätigen zu müssen. Schritt für Schritt. Abtasten. Praxisnahe Feedbacks einholen. Anpassen. Eben markttauglich machen.
Die Nutzung des Prototypings sorgt für markttaugliche Produkte, eine höhere Kosteneffizienz und eine schnellere und praxisnahe Umsetzung der Ideen.
Moderne Verfahren erlauben es, voll funktionstüchtige Kleinserien, Konzeptmodelle und Einzelstücke herzustellen.
Die Flexibilität steht immer im Vordergrund. Ideen ändern sich schnell. Es ist wichtig, dass ein modernes Verfahren Anpassungsoptionen bietet und das zu geringen Kosten.
Dank Prototyp ideale Voraussetzungen für Verkaufspräsentation
Voraussetzungen für Spritzgussteile: Ein genaues Briefing mit Materialwahl
Für die Herstellung der passenden Spritzgussteile müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. So kann das gewünschte Produkt mit der erforderlichen Genauigkeiten und allen passenden Eigenschaften hergestellt werden.
Wenn das Rohteil nicht stimmt, kann auch die weitere Verarbeitung nicht gelingen.
Es ist daher erforderlich, dass der Kunde die gewünschte geometrische Form präzise festlegt. Das erfolgt im CAD-Modell in einem entsprechenden Austauschformat mit hoher Kompatibilität. Die präzise Modellierung der gewünschten Form stellt sicher, dass das Spritzgusswerkzeug am Ende tatsächlich der ursprünglichen Idee entspricht.
Ausserdem ist es erforderlich, dass der Kunde festlegt, aus welchem Material die Teile bestehen sollen bzw. welches Material der Hersteller für das Spritzgussverfahren verwenden soll.
Dabei handelt es sich fast immer um Kunststoffe, Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere sind hier relevant. Auf dem Markt sind alleine hunderte verschiedene Thermoplaste für diesen Einsatz verfügbar. Die Produktion kann erst beginnen, wenn der Kunde ein geeignetes Material definiert hat. Der Formenbauer nimmt hier zusätzlich eine Beratungsfunktion ein. Manchmal empfielt er einen anderen Kunststoff, als derjenige, der der Kunde gewünscht hat.
Die Auswahl erfolgt anhand von Kriterien wie Festigkeit, Stossfestigkeit und Oberflächenbeschaffenheit sowie Kosten.
Auch Kriterien wie die Säure- und Basenbeständigkeit können eine Rolle spielen.
Das fertigende Unternehmen stellt dem Kunden Stichprobenteile zur Abnahme zur Verfügung, erst danach beginnt die eigentliche Produktion. Dieses Vorgehen verhindert, dass unnötige Kosten entstehen.
Um das zu gewährleisten, dass der Werkzeugbau am besten beim ersten Versuch zur Zufriedenheit des Kunden gelingt, ist die Übergabe eines umfassenden Briefings Pflicht.
Dann kann der Spritzgussteile-Hersteller schneller produzieren.
Gefärbtes Spritzguss-Granulat
Das fertige Spritzgussteil-Produkt
Sobald der Prototyp abgenommen ist, startet die Produktion der Spritzgussteile. Der Kunde entscheidet, wie gross die Serien sein sollen.
Die Produktion der Teile ist auch bei Kleinstserien sinnvoll durchführbar.
Der Kunde erhält die ersten Lieferungen mit den gespritzten Körpern und kann diese für die Herstellung seiner Produkte weiterverwenden. Die Kosten für die Produktion sinken dann mit der Stückzahl, sodass die anfänglichen Kosten für die Erstellung des Prototypen irgendwann kaum noch ins Gewicht fallen.
Von der Produktidee zum Prototypen, zum fertigen Produkt, dank Spritzguss.
© Industrie-Produkte.ch – Autorenteam, überarbeitet am 28.3.2025 / Andreas Räber
5 Tipps für die Produktentwicklung aus Zielgruppensicht vom Coach
Zahlreiche Produktideen werden nie veröffentlicht, weil sie an der Markttauglichkeit scheitern. Nachfolgend ein paar Tipps aus der Sicht von Endkunden.
Zeitersparnis
Produkte sollen in erster Linie vereinfachen und Zeit sparen. Wir Menschen möchten seit jeher mehr Zeit für uns oder für «wichtige» und «dringende» Arbeiten haben.
Ansehen
Tja, so funktionieren wir eben auch: Gewinnt unser Ansehen, wenn wir genau dieses Produkt kaufen? Beneiden uns andere und stehen wir mehr im Mittelpunkt? Können wir mit diesem neuen Produkt unser Image aufpeppen?
Sicherheit
Vermittelt dieses neue Produkt uns Sicherheit? Können wir etwas gedanklich und praktisch abgeben, weil wir wissen, das Produkt ist zuverlässig?
Nachhaltigkeit
Eigentlich möchten wir unsere Welt retten, aber wenn es geht, gerne nicht auf Luxus und Wohlstand verzichten. Wie unterstützt das neue Produkt unser Nachhaltigkeitsimage? Achtung: Hier ist Wirklichkeit wichtig! Keine klaren Fakten mit Werbesprüchen verdrehen!
Auffallen
Können wir uns mit der Produktionsfirma identifizieren? Gibt es in der Geschichte oder im Auftritt des Unternehmens Dinge, mit denen wir nicht einverstanden sind oder gar am Ende verurteilt werden (Beispiel Tesla)?
Bereits in jungen Jahren identifizieren wir uns mit Produkten und vergleichen, was unser soziales Umfeld darüber denkt.
Autor und redaktionelle Leitung
Inhaber und verantwortlich für den Inhalt von industrie-produkte.ch: Andreas Räber, eidg. dipl Marketingplaner, Enneagramm-Trainer, Coach, GPI®-Coach und Autor zahlreicher Blogs und Fachartikel im Bereich Industrie, Bau, Beruf und Leben.