Innovation in der Industrie – das Beispiel Suzuki
Immer in Bewegung: die Autoindustrie
Die Erfindung und Entwicklung des Automobils war immer eng verknüpft mit den neuesten Innovationen im technischen Bereich. So gehen die Dampfmaschine und der Antrieb von Fahrzeugen bereits im 17. Jahrhundert eine Verbindung ein. Das erste bezeugte Automobil baute dann der französische Militäringenieur Nicholas Cugnot im Jahr 1769. Nur ein Jahr nachdem James Watt seine im Wirkungsgrad verbesserte Dampfmaschine vorgestellt hatte.
Die Innovationen beschränken sich aber nicht auf die Technik des Fahrzeugs. Der Produktionsprozess stand ebenfalls im Mittelpunkt der Neuerungen. Noch heute erinnern wir uns bei dem Begriff Fliessbandfertigung an Henry Fords Modell T. Mit dem Fliessband liess sich die Produktion um das Achtfache steigern. Der Verkaufspreis des Fahrzeugs konnte sinken. Die Voraussetzung für individuelle Mobilität als Massenphänomen war damit erfüllt.
Eine ähnlich nachhaltige Wirkung auf die Industrieproduktion hatte die Einführung des Kaizen zur Optimierung von Produkten und Prozessen.
Das japanische Wort bedeutet Veränderung zum Besseren. Das Bemühen um eine permanente Verbesserung richtet sich auf die Qualität und den Herstellungsprozess, aber auch auf die Kundenorientierung und die Kritikfähigkeit.
Kaizen trat seinen Siegeszug um die Welt an. Die Anwendung des Kaizen in der japanischen Industrie hängt eng mit dem wirtschaftlichen Aufstieg Japans nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen. Dieser Aufstieg betrifft im Besonderen die japanische Autoindustrie. Dass heute japanische Autos den Markt dominieren, hat mit der Qualität dieser Autos zu tun. Als das Modell T durch die Strassen fuhr, war an eine japanische Autoindustrie noch nicht zu denken. Einer der Begründer dieses Industriezweigs in Japan war Michio Suzuki.
Innovation in der Industrie – das Beispiel Suzuki
Die Geschichte des Unternehmens Suzuki
Im Jahr 1909 gründete Michio Suzuki ein Unternehmen, das sich auf die Produktion von Webstühlen konzentrierte und bereits 1920 an die Börse ging. Der Unternehmer hatte ein Interesse daran, in andere Bereiche zu expandieren. Der Prototyp eines ersten Automobils wurde 1937 präsentiert. Allerdings beendete der Zweite Weltkrieg diese Bestrebungen. Die Firma stellte nun kriegswichtige Produkte her. Nach dem Ende des Krieges konnte an einen erneuten Versuch mit Fahrzeugen gedacht werden. Diese Fahrzeuge fuhren aber zunächst auf zwei Rädern. Das erste motorisierte Zweirad wurde 1952 vorgestellt.
Es folgten weitere Modelle mit grösseren Motoren, bis das Unternehmen 1955 mit dem Suzulight einen Kleinwagen zum Verkauf anbot. Der Suzulight wurde ein Erfolg. Die Firma hatte sich im Fahrzeugbau etabliert.
Es folgte die weltweite Expansion des Unternehmens. Erste Bestrebungen richteten sich auf den amerikanischen Markt. Aber Ende der Sechzigerjahre wurden bereits Motorräder in Deutschland verkauft. Und spätestens mit Beginn der Achtzigerjahre hatte sich das Unternehmen am europäischen Markt durchgesetzt.
Seit 1981 werden die Suzuki Automobile in der Schweiz angeboten.
Suzuki heute
Das Unternehmen produziert seine Fahrzeuge heute in aller Welt. Es gibt 35 Produktionsstätten in 24 Ländern. Viele Werke befinden sich noch immer in Japan, andere stehen in China, Thailand, Indonesien, Indien, Pakistan, Ägypten und Ungarn.
Die Entwicklungen in der Automobilindustrie brachten auch für die japanische Firma eine Zeit der Zusammenarbeit mit anderen Automobilherstellern. So gab es zwischen 1981 und 2008 ein Kooperation mit General Motors, wobei GM eine Beteiligung von bis zu 20 % an Suzuki hielt. Eine ähnliche Zusammenarbeit mit dem VW-Konzern endete 2015.
Die Fahrzeugpalette des Unternehmens umfasst heute Kleinstwagen wie den Celerio, Kleinwagen wie den Swift und die SUV Ignis und Vitara. Zudem gibt es den Geländewagen Jimny, der seit 1968 hergestellt wird und mit dem Design des neuesten Modells die lange Tradition des Unternehmens zu betonen scheint.
Innovation ist bei Suzuki aber nach wie vor ein entscheidender Antrieb. Das Unternehmen errichtet in Zusammenarbeit mit Toshiba und Denso die erste Batteriezellfabrik für Elektrofahrzeuge in Indien.
Suzuki in der Schweiz
Der Verkauf von Suzuki Neuwagen startete in der Schweiz im Jahr 1981. Die Verkäufe konnten seit dieser Zeit kontinuierlich gesteigert werden. Von 2004 bis heute hat sich der Absatz verdoppelt. Suzuki Neuwagen und Suzuki Occasionen sind in der Schweiz beliebt. Im Dezember 2018 wurden so viele Fahrzeuge angemeldet, dass die Firma auf den ersten Platz aller japanischen Fahrzeugmarken stieg. Besonderes Interesse für die Modelle mit Allradantrieb besteht in den Bergregionen. Das gilt sowohl für Suzuki Neuwagen als auch für Suzuki Occasionen. Die Ursache liegt wahrscheinlich in der Mischung aus Effizienz und angemessenem Preis.
In der Schweiz unterhält das Unternehmen ein dichtes Netz von 220 Vertretungen. Dabei handelt es sich meist um Kombinationen aus Service und Verkauf von Neuwagen und Suzuki Occasionen.
© Autorenteam – Industrie-Produkte.ch, 15.10.2020