Drohnen und der Kampf um den Luftraum?

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Wie geht es Ihnen, wenn Sie im Stau stehen und sich über das hohe Verkehrsaufkommen Gedanken machen? Früher war es anders, oder? Hohes Verkehrsaufkommen ist inzwischen alltäglich. Wer sich nicht bewusst darauf einstellt, für den wird ein Stau oder stockender Verkehr zu einer regelrechten Herausforderung. Klar, dass besonders Lieferdienste mit einer garantierten Lieferzeit nach Lösungen suchen, um solche Engpässe zu umgehen.

Wo der Raum am Boden eng wird, bleibt noch das Ausweichen in die Höhe. Klingt eigentlich ganz logisch. Die Schweizer Post hat im Juli bekannt gegeben, dass sie kommerzielle Drohnen teste. Laut einem Artikel in der NZZ sollen in fünf bis zehn Jahren Pakete via Luft zugestellt werden.

Drohnen als Transportmittel, für Luftaufnahmen etc.?

Drohnen als Transportmittel, für Luftaufnahmen etc.?

Was wird via Drohne befördert?

Dieter Bambauer, der Chef von Post Logistics, sieht laut NZZ Artikel viele Einsatzmöglichkeiten. Besonders, wenn es schnell gehen muss. Zum Beispiel bei durch Unwetter abgeschnittenen Bergdörfern. Oder dringende Medikamenten- oder Laborlieferungen. Das klingt im ersten Moment nach Ausnahmefällen. Nach gezieltem Einsatz. Es sei noch Zukunftsmusik, dessen sind sich die Initianten bewusst. Auch die Post sieht die klassische flächendeckende Zustellung mit Drohnen als unrealistisch an. Ein halbe Million Pakete täglich können weder jetzt noch in der weihnächtlichen Primetime per Luft transportiert werden.

Pilot muss jederzeit eingreifen können

Drohnen, die bis 30 Kg schwer sind, brauchen in der Schweiz keine Bewilligung. Der Pilot muss jederzeit Sichtkontakt zum Fluggerät haben und darf es nicht über Menschenmassen fliegen lassen. Sicherheit wird vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hochgeschrieben. Das ist auch gut so. Und trotzdem frage ich mich, ob es nicht zu Unfällen kommen wird. 30 Kg möchte ich nicht auf den Kopf kriegen … Die Idee mit dem Lufttransport via Drohne ist nicht neu. Amazon hatte bereits Ende 2013 verkündet, dass es in Zukunft Drohnen einsetzen will. Für den Wettbewerbsvorteil notabene. Ziel sei es, Pakete innerhalb eines Radius von 16 Kilometern innert 30 Minuten zum Kunden zu liefern. Die Einsatzmöglichkeiten für Drohnen sind vielfältig. Für Sicherheitsfirmen, für Winzer, die diese für Schädlingsbekämpfung einsetzen möchten, für Fotografien und vieles andere.

Luftbilder als Protokoll bei Baustellen

Es gibt Bereiche, wo der Blick von oben wichtig ist. Zum Beispiel Baustellen. Ein Bauprotokoll, das Bilder erfasst. Bilder bilden Realität ab. In eventuellen späteren rechtlichen Fragen ist genau ersichtlich, was wann und wie gemacht wurde. Was der Bauherr von unten nicht sieht, liefert ihm die Drohne als Luftaufnahme. Auch die Tourismusbranche kann profitieren. Ein Hotel mit seinem Umschwung, touristische Attraktionen, möglichst realistisch sehen können, was einen als Feriengast erwartet. Dies alles dank moderner Flugtechnik.

Grundsätzlich sind neue Businessmodelle gut und bieten Märkte für Firmen an. Wirtschaft darf wachsen. In manchen Branchen braucht es klare Regeln und ganz sicher auch Grenzen. Sonst ist es vorbei mit dem sogenannt «luftleeren Raum» …

Quellenangaben:

  • NZZ.ch 7.7.2015: Drohnen sollen Pakete zustellen – Die Post geht in die Luft

 

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