Geschichte, Situation, Herausforderungen und Zukunft der Kunststoffindustrie in der Schweiz

Kunststoffe sind in unserem Alltag allgegenwärtig. Einige dürften jedoch überrascht sein, wie alt diese Materialart bereits ist und wie viel die Schweiz mit ihr zu tun hat. Allerdings muss die Kunststoffindustrie mit einigen Herausforderungen kämpfen, mit denen allerdings auch Chancen verbunden sind. Für ein besseres Verständnis werfen wir zunächst einen Blick auf die Geschichte der Kunststoffe und besonders auf die kunststoffverarbeitende Industrie in der Schweiz und deren Historie.

Die Themen im Überblick:

Die Geschichte der Kunststoffindustrie: Ausrüstung zur Herstellung von Vorformlingen für Kunststoffflaschen

Ausrüstung zur Herstellung von Vorformlingen für Kunststoffflaschen

Der erste Kunststoff?

Die Wurzeln der Kunststoffe reichen weiter zurück, als viele glauben. Unter dem Terminus lassen sich in einem weiten Begriffsverständnis nämlich alle künstlich hergestellten Werkstoffe zusammenfassen, die durch die Kombination organischer Moleküle entstehen. Dabei zeichnen sie sich durch Eigenschaften aus, die die Ausgangsstoffe nicht in dieser Form bieten.

Nach dieser Definition war – das durch die Trockendestillation von Birkenrinde gewonnene – Birkenpech der erste Kunststoff der Menschheitsgeschichte.

Diesen verwendeten bereits Neandertaler sowie der steinzeitliche Homo sapiens. Auch der legendäre Ötzi hatte vor rund 5300 Jahren bereits Birkenpech genutzt.

Die Geburtsstunde der Kunststoffindustrie

Eine wichtige Grundlage für die Industriegeschichte der Kunststoffe war der Naturkautschuk, den Forscher ab dem 17. und 18. Jahrhundert aus Südostasien und Südamerika nach Europa brachten. Besonders in Deutschland sowie in geringerem Ausmass auch in der Schweiz entwickelte sich daraus eine prosperierende Gummiindustrie.

Entscheidende Entdeckungen gelangen schliesslich dem US-Amerikaner Charles Goodyear. Der erfand Mitte des 19. Jahrhunderts mit Ebonit den ersten duroplastischen – also nach der Aushärtung nicht mehr verformbaren – Kunststoff.

Zur Geburtsstunde der industriellen Kunststoffherstellung im engeren Sinne kam es dann Anfang des 20. Jahrhunderts. 1907 entwickelte nämlich der Belgier Leo Hendrik Baekeland erstmals ein Verfahren zur industriellen Produktion und Weiterverarbeitung eines Phenolharzes, das er Bakelit taufte. Zwei Jahre später lief die industrielle Produktion in grösserem Massstab in Deutschland an.

Naturkautschuklatex aus Kautschukbäumen

Naturkautschuklatex aus Kautschukbäumen

Die Anfänge der Schweizer Kunststoffgeschichte

Schweizer waren an einigen der spannendsten Erfindungen im Bereich der Kunststoffe beteiligt. So legte etwa der deutsch-schweizerische Chemiker Christian Friedrich Schönbein 1846 die Grundlagen für das bis heute verwendete Zelluloid.

Für den Weg zum ersten thermoplastischen – und somit bei bestimmten Temperaturen noch verformbaren – Kunststoff, liess er Salpetersäure und Baumwolle miteinander reagieren. Ein weiterer Meilenstein gelang Jacques Edwin Brandenberger 1908 mit der Erfindung des Cellophans. Der gebürtige Zürcher promovierte bereits mit 22 Jahren in Bern. Danach wanderte er nach Frankreich aus und gründete dort später auch ein eigenes Unternehmen.

Die kunststoffindustrielle Entwicklung in der Schweiz

Brandenberger zog es auch deshalb nach Frankreich, weil das Land – neben den USA und Deutschland – zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Sachen Kunststoff führend war. In der Schweiz gab es in den ersten Jahrzehnten nach der Jahrhundertwende hingegen bestenfalls kleine Manufakturen, die mit den neuen Materialien arbeiteten. Immerhin verbesserte sich die Situation langsam nach dem Zweiten Weltkrieg. Doch auch dann lag der Schwerpunkt bei kleinen und mittleren Unternehmen.

Statt auf der grossindustriellen Produktion von Polymeren lag das Augenmerk auf der Kunststoffverarbeitung. Unternehmen, die mit der sprichwörtlichen Schweizer Präzision punkten konnten, gelang es dabei, ihre Position auszubauen. Ab den 1970ern setzten viele einheimische Kunststoffbetriebe gezielt auf qualitativ sowie technologisch anspruchsvolle Marktnischen.

Die Situation der Schweizer Kunststoffindustrie in der letzten Dekade

2014

Im Jahr 2014 umfasste die Kunststoffbranche in der Schweiz 836 Unternehmen, die 33.887 Mitarbeiter beschäftigten.

10 Jahre später

Zehn Jahre später ist die Gesamtzahl der Betriebe zwar auf 784 gesunken, die Anzahl der Beschäftigten hat jedoch gleichzeitig auf 34.254 zugenommen. Das deutet auf eine Konsolidierung in der Branche hin.

Heute

Tatsächlich gibt es inzwischen vor allem Betriebe mit über 100 und 250 Mitarbeitenden, während Kleinstbetriebe im Gegensatz zu früher kaum noch eine Rolle spielen.

Umsatz 2014

2014 erzielte die Branche Umsätze von fast 15,1 Milliarden Schweizer Franken. Allerdings handelte es sich um ein sehr starkes Jahr mit deutlich höheren Erlösen als in den drei Folgejahren.

Umsatz 2014

2014 erzielte die Branche Umsätze von fast 15,1 Milliarden Schweizer Franken. Allerdings handelte es sich um ein sehr starkes Jahr mit deutlich höheren Erlösen als in den drei Folgejahren.

Umsatz heute

Dennoch sind die Branchenumsätze heute mit circa 16,4 Milliarden Franken noch ein gutes Stück höher.

Die einzelnen kunststoffindustriellen Sparten in der Schweiz Schweiz

Bisher haben wir immer von der Kunststoffindustrie als Gesamtheit gesprochen. Hier ist es jedoch sinnvoll, zu differenzieren. Es gibt nämlich diverse Sparten, die in der Schweiz eine unterschiedlich grosse Bedeutung haben. Der Branchenverband Kunststoff.swiss differenziert zwischen den Segmenten:

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Verarbeiter

Bei den Verarbeitern handelt es sich primär um Unternehmen, die aus Rohgranulat fertige Kunststoffteile herstellen. Typische Verarbeitungstechniken sind Extrusion, Spritzguss sowie Blas- und Thermoformen. Dazu kommen Betriebe, die mit halbfertigen Kunststoffteilen als Grundlage arbeiten.

Die Verarbeiter sind in der Schweiz das Rückgrat der gesamten Branche. Mehr als 61 Prozent der Unternehmen und fast 82 Prozent der Mitarbeitenden aus der Kunststoffbranche waren 2024 in diesem Segment tätig.

Damit hat die Anzahl der Beschäftigten hier in einer Dekade um rund drei und die der Betriebe sogar um knapp 12 Prozent zugelegt. Bei dieser Dominanz des Sektors ist es wenig überraschend, dass die kunststoffverarbeitenden Unternehmen oft als Synonym für die Kunststoffbranche gelten.

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Handelsfirmen

Handelsfirmen versorgen Verarbeiter mit Vorprodukten wie Polymeren und erwerben diese dafür weltweit bei Produzenten.

Sie stellen diese in den gewünschten Chargengrössen, Farben und Spezifikationen zur Verfügung. Der Branchenanteil dieser Handelsbetriebe liegt in der Schweiz bei knapp 18, der Mitarbeiteranteil jedoch unter sieben Prozent. Diese Werte haben sich gegenüber 2014 nur geringfügig verändert.

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Maschinen und Peripherie

In diesem Segment fertigen und liefern Unternehmen, Maschinen wie Extruder-, Spritzguss- und Thermoformanlagen sowie Peripheriegeräte – etwa Trockner oder Förderungs- und Trocknungsautomaten.

Dabei optimierten sie Materialfluss und Taktzeiten für die verarbeitende Industrie. Weniger als acht Prozent aller Betriebe und unter vier Prozent der Beschäftigten in der Kunststoffbranche kommen auf dieses Segment. Auch hier hat sich die Situation in der letzten Dekade kaum verändert.

Rohstoffe

Rohstofferzeuger produzieren entweder Polymere – dabei handelt es sich um die Basisbausteine von Kunststoffen – oder modifizieren sie zu sogenannten Compounds.

Beide liegen in der Regel in Form von Granulaten vor, die Verarbeiter direkt nutzen können. Aktuell beträgt der Anteil der Betriebe in der Schweizer Kunststoffbranche gut sieben Prozent, während jedoch nur etwas mehr als zwei Prozent der Mitarbeiter hier tätig sind. In diesem Bereich zeigen sich ebenfalls nur marginale Veränderungen zur Situation im Jahr 2014.

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Formenbauer

Unternehmen, die sich auf den Formenbau spezialisieren, entwickeln, konstruieren und produzieren oft Präzisionswerkzeuge.

Diese dienen beispielsweise als Herzstück von Stanz- und Tiefziehwerkzeugen oder Spritzgussanlagen. Im Formenbau waren in der Schweiz 2024 nur noch 23 Firmen aktiv – damit sank die Anzahl gegenüber 2014 um rund 60 Prozent. Gleichzeitig nahm die Beschäftigtenzahl nur um vier Prozent ab, was auf Konsolidierungen im Segment hindeutet.

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Dienstleistungsbetriebe

Auch die Zahl der Dienstleistungsbetriebe im Kunststoffsegment sank in der letzten Dekade deutlich – nämlich von 31 auf nur noch 13, während die Mitarbeiterzahl ebenfalls leicht zurückging.

Zum Kerngeschäft dieser Kunststoffspezialisten zählen oft Produktentwicklungen und -prüfungen sowie das Prototyping.

Die sinkende Zahl von Unternehmen in diesem Bereich deutet auf Fusionen und die Tatsache hin, dass Unternehmen aus anderen Segmenten der Kunststoffbranche diese Services inzwischen ebenfalls übernehmen.

Verwertungsbetriebe

Verwerter sammeln, sortieren, reinigen und granulieren oder recyceln Kunststoffe.

In der Schweiz halbierte sich die Anzahl dieser Betriebe in der letzten Dekade auf nur noch acht. Gleichzeitig stieg die Mitarbeiterzahl in der Subbranche um 50 Prozent. Auch hier dürfte es einige Zusammenschlüsse bzw. Betriebe aus anderen Industriebereichen geben, die die Kunststoffverwertung in ihre Wertschöpfungskette integriert haben.

Nahaufnahme einer Rolltreppe mit einem Stapel Plastikflaschen in der Fabrik zur Verarbeitung und zum Recycling.

Nahaufnahme einer Rolltreppe mit einem Stapel Plastikflaschen in der Fabrik zur Verarbeitung und zum Recycling.

Die wichtigsten Anwendungsbereiche

Kunststoffe lassen sich vielseitig einsetzen. In der Schweiz dominieren dabei folgende Bereiche:

Verpackung

Verpackungshersteller sind in der Schweiz seit Jahren die grössten Abnehmer von Kunststoffen. Materialien wie Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) oder Polyethylenterephthalat (PET) finden dabei oft für die Verpackung von Lebensmitteln, Medikamenten, Chemikalien oder Kosmetika Verwendung.

Derartige Kunststoffverpackungen schützen den Inhalt nicht nur, sondern machen ihn auch haltbar und sind wegen ihres geringen Eigengewichts für den Transport prädestiniert.

Aus PE, PP, PET und Co. entstehen vor allem Becher, Schalen und Flaschen. 2024 hatte das Segment Verpackung in der Schweiz – gemessen über alle Anwendungsbereiche für Kunststoffe – einen Anteil von 36 Prozent.

Bau

Mit einem Anteil von 35,9 Prozent bezüglich der Kunststoffverwendung hat das Bau- fast mit dem Verpackungssegment gleichgezogen. Allerdings kommen hier andere Materialien wie etwa Polyvinylchlorid (PVC), Polypropylen (PP) oder Polyurethane (PU) zum Einsatz.

Diese sollen vor allem mit Langlebigkeit, Dichtheit und einer guten Isolationswirkung punkten. Typische Produkte sind Rohre, Leitungen und Wärmedämmungen.

Medizin

Die Schweiz gilt als führender Standort für die Medizintechnik. Hier sind Kunststoffe unverzichtbar.

Das reicht von PE für einfache Einwegartikel über thermoplastische Elastomere (TPE) für Dichtungen und Schläuche bis zu Polyoxymethylen (POM) für Präzisionsteile. Hierbei variiert wiederum das Anforderungsprofil, weil – je nach spezifischem Anwendungsbereich – Aspekte wie Hygiene, Präzision und Rückverfolgbarkeit im Fokus stehen.

Der Anteil über alle Kunststoffanwendungsbereiche hinweg liegt bei 8,8 Prozent.

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Fahrzeug

Fahrzeugteile aus Kunststoff sind kaum noch wegzudenken – egal, ob es sich um Verkleidungen aus Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Funktionsteile aus Polybutylenterephthalat (PBT) oder Sitzpolster aus PU handelt. Fahrzeughersteller wählen diese und andere Kunststoffe vor allem wegen ihres geringen Gewichts und ihrer Verformbarkeit.

Schweizer Unternehmen sind als Zulieferer vor allem im Premiumfahrzeug- und Bahnsegment aktiv. 2024 lag der Anteil bei 6,7 Prozent.

Die Herausforderungen der Kunststoffbranche

Das Umfeld für viele europäische Industrieunternehmen ist aktuell herausfordernd. Die Unternehmen aus der Kunststoffbranche bilden da keine Ausnahme. Herausfordernde Aspekte sind dabei vor allem die Themenkomplexe:

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Industrie 4.0

Die Kunststoffbranche befindet sich mitten im digitalen Wandel. Im Zentrum stehen die Automatisierung, Digitalisierung und Vernetzung von Produktionsprozessen.

Die Integration von Robotik, Sensorik und KI-gestützten Prozessüberwachungssystemen als Bestandteil einer Industrie 4.0 gewinnt immer weiter an Wichtigkeit und kann für Wettbewerbsvorteile sorgen. Kleinen und mittleren Unternehmen – wie es sie in der Schweiz in der Kunststoffbranche vor allem gibt – fehlt dazu jedoch oft das Know-how oder die finanziellen Mittel. Denn der Weg zur Industrie 4.0 ist häufig mit hohen Anfangsinvestitionen verbunden.

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Lieferketten

Nicht nur die COVID-19-Pandemie, sondern auch der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat die Fragilität von Lieferketten aufgezeigt. Zahlreiche Unternehmen litten oder leiden immer noch unter Problemen bei der Materialversorgung.

Die heimische Kunststoffbranche bildet hier keine Ausnahme, zumal die Schweiz einen Grossteil der Polymergranulate aus dem Ausland importieren muss. So drohen Engpässe, die wiederum zu Produktionsverzögerungen und Preissteigerungen führen können.

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Umwelt

Auch wenn Kunststoffe ökonomisch zahlreiche Vorteile bieten, stellen sie in ökologischer Hinsicht doch eine Hypothek für die Natur dar.

Durch Abrieb, unsachgemässe Entsorgung sowie Verpackungsreste gelangen sie in unsere Umwelt und richten dort Schäden an.

Allein in der Schweiz kommen so jährlich über 5000 Tonnen Kunststoffe in die Natur. Durch die typischen Verbindungen sind davon immer mehr ökologische Teilsysteme betroffen. Die Langlebigkeit vieler Kunststoffe verschärft dabei das Problem zusätzlich.

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Wettbewerbsdruck

Die Schweizer Kunststoffunternehmen müssen sich im Inland dem internationalen Wettbewerb stellen. Viele sind zudem stark exportorientiert. Das zwingt die Branche, sich gegen Konkurrenten aus anderen Ländern zu behaupten, die teilweise zu deutlich niedrigeren Kosten produzieren können. Gleichzeitig schliessen Anbieter aus Fernost und Co. sukzessive die technologische Lücke zu führenden Schweizer Kunststoffbetrieben.

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Die Chancen der Schweizer Kunststoffbranche

Wie so oft im Leben sind auch hier Herausforderungen mit Chancen verbunden. Diese bieten sich vor allem durch:

Export Export

Innovationen und vertikale Integration

Einen Preiskampf kann die Schweizer Kunststoffbranche kaum gewinnen. Wie aber lässt sich sonst dem Wettbewerbsdruck entgehen? Zum einen durch Innovationen, die gezielt auf individuelle Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind und so einen Mehrwert gegenüber billigen Kunststoffen von der Stange darstellen.

Zum anderen ist oft die vertikale Integration eine lohnende Strategie. Denn wer seinen Kunden alle relevanten Services aus einer Hand offeriert und so Abstimmungs- und Suchkosten minimiert, ist stets ein gefragter Lieferant.

Export Export

Kooperationen und Zusammenschlüsse

Zusammen sind Schweizer Kunststoffunternehmen stärker. Dabei können nicht nur Fusionen – durch die Grössenvorteile und Know-how-Zugewinne winken – zum Ziel führen.

Auch die Zusammenarbeit in Netzwerkstrukturen wie dem Schweizer Polymercluster ist erfolgversprechend.

Denn durch gemeinsame Entwicklungsprojekte können Synergien entstehen, die nicht nur Kosten senken, sondern auch Innovationszyklen verkürzen.

Export Export

Recycling und intelligentes Design

Kunststoffrecycling ist neben der Bevorratung von Polymergranulaten eine wichtige Strategie, um die Abhängigkeit von fragilen Lieferketten zu senken.

Gleichzeitig profitiert auch noch die Umwelt, da so weniger Kunststoffe in die Natur gelangen. Allerdings können Unternehmen – im Rahmen eines intelligenten Produktdesigns – schon vorher ansetzen. Die Kunststoffbranche sollte Verantwortung zeigen, indem verwendete Kunststoffe möglichst umweltverträglich und – wo es Sinn ergibt – schnell abbaubar sind. Hier bieten etwa biobasierte Polymere Chancen. Gleichzeitig erleichtert die Verwendung von Verpackungen aus Mono- statt aus Verbundmaterialien das Recycling und hilft, die Kosten für das Sortieren und Trennen zu minimieren.

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Die Zukunft der Schweizer Kunststoffindustrie

Wie die Zukunft der heimischen Kunststoffbranche aussehen könnte, lässt sich an zwei Unternehmen exemplarisch verdeutlichen. Einer davon ist die in Pfäffikon ansässige Von Allmen AG. Diese hat sich in den letzten Jahren zu einem Full-Service-Anbieter im Kunststoffbereich entwickelt.

Dabei fangen die Dienstleistungen des Unternehmens bereits bei Materialberatung und Kostenanalyse für Produktideen an und erstrecken sich über Prototyping bis zum Werkzeugbau und Spritzguss von (Klein-)Serienprodukten.

Ein anderes Beispiel ist die auf Verpackungen und Verpackungsentwicklung spezialisierte Bachmann Forming AG aus Hochdorf. Zu ihren jüngsten Entwicklungen zählt eine innovative Lebensmittelverpackung, die 2025 den Swiss Packaging Award gewinnen konnte. Die prämierte MAP-Schalen mit Kapilarböden liefern dabei Kunden nicht nur einen Mehrwert, weil sie sich preiswerter produzieren lassen. So halbiert sich die Zahl der Herstellungsschritte.

Es lassen sich auch bis zu 30 Prozent Kunststoffe einsparen. Gleichzeitig lässt sich die Mono-Verpackung besonders gut und einfach recyceln.

Wenn Schweizer Unternehmen so auf die tendenziell anspruchsvoller werdenden Rahmenbedingungen reagieren, dürften industrielle Kunststofflösungen made in Switzerland Zukunft haben.

© industrie-produkte.ch, 31.10.2025, Autorenteam

Quellen

  • bachmann-kunststoff-verpackungen.ch
  • dein-kunststoff.de/geschichte-der-kunststoffe
  • ems-group.com/de
  • geberit.ch
  • institut.veolia.org
  • kunststoff.swiss
  • kunststoff.swiss
  • kunststoff-schweiz.ch
  • kunststoff-museum-troisdorf.de
  • kunststoffe.de
  • packaginginsights.com
  • plasticseurope.org
  • recyclingmagazin.de
  • rct-online.de
  • sika.com
  • statista.com
  • swisspolymerscluster.ch
  • umweltbundesamt.de
  • vibraplast.ch
  • vonallmen.ch
  • ypsomed.com/de

Das Thema Industrie im Web

  • Schweiz-Kantone.ch: Die Entwicklung der Industrie in der Schweiz und deren Auswirkungen ab 1850

    Die zunehmende Industrialisierung der Schweiz ab der Mitte des 19. Jahrhunderts markiert einen wichtigen Wendepunkt in der Geschichte der Alpenrepublik. Bevor dieser Artikel die Entwicklung der Industrie der Schweiz ab 1850 skizziert, ist ein kurzer Blick auf die Vorgeschichte hilfreich. Im zweiten Teil dieses Textes soll es dann um die Folgen der industriellen Entwicklung gehen. Dabei bietet es sich an, zwischen unterschiedlichen thematischen Aspekten zu differenzieren, nämlich:

    • Wohlstand
    • Bevölkerungsentwicklung
    • soziale Veränderungen
    • Natur

    Ganzer Artikel auf schweiz-kantone.ch lesen.

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